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Regentonne im Kindergarten

Frage
Liebe Experten,
Unser 2jähriger Sohn bekommt seit Oktober Kaftrio und Kalydeco und hatte jetzt einen Schweißtest von 22mmol.
Im Herbst soll er in den Kindergarten kommen.
Leider hat unser Wunschkindergarten eine Regentonne im Aussengelände, aus der die Kinder aktuell Wasser zum Spielen zapfen dürfen. Wie eine Lösung aussehen kann, bei der unser Kind nicht mit diesem Wasser in Kontakt kommt, kann uns die Kita Leitung vorab nicht sagen, das soll erst nach Vertragsunterzeichnung mit dem Team und Kinderrat überlegt werden.
Wir hätten nun gerne eine Einschätzung zum Infektionsrisiko durch Pseudomonas Keime durch dieses Wasser auch mit der Frage: wenn andere Kinder z B eine Stunde vorher das Wasser entnehmen und auf Sand oder Erde schütten, mit dem unser Kind anschließend spielt- wie schätzen Sie das Risiko ein?
-wie ist der aktuelle Forschungsstand zu der Pseudomonas Infektion unter Kaftrio/Kalydeco- ist das Risiko weiterhin hoch?
Wie können wir den Kita Mitarbeitern den Unterschied zwischen stehendem Wasser aus der Regentonne zu „normalem Risiko“ durch feuchten Sand, feuchte Blätter, Pfützen etc erklären?
Vielen Dank für eine baldige Antwort!
Antwort
Sehr geehrter Ratsuchender,
ich nehme an, Sie haben auch die Frage "Regentonne in der Kita" gestellt, dort ist jetzt eine Antwort unseres mikrobiologischen Experten eingestellt.
Um nochmal auf die Frage zu Kaftrio/Kalydeco einzugehen - unter der Modulator-Therapie verbessert sich ja der Schweißtest (meist) deutlich, in Ihrem Fall ist der Schweißtest mit 22 mmol/l ja in den Normalbereich gegangen. Das bedeutet natürlich auch, das zähe Sekret, das ja den Nährboden für Keime wie Pseudmonas bildet, ist eben nicht mehr so zäh, daher ist im Allgemeinen das Risiko, mit CF einen Pseudomonas zu bekommen, durch die Modulatortherapie deutlich zurückgegangen, das besagen auch die Statistiken. Natürlich kann man mit einem umso größeren schützenden Effekt rechnen, je niedriger der Schweißtest ist, wobei es in der Medizin natürlich immer Ausnahmen gibt. Daher sind bestimmte Verhaltensmaßnahmen, die in der Vergangenheit als unbedingt notwendig angesehen wurden, aktuell tatsächlich lockerer zu sehen. Leider kann niemand ein Risiko quantifizieren und man muss Risikominimierung gegen Lebensqualität abwägen. Daher ist es so schwer und unmöglich in jedem Einzelfall zu sagen, dass darf das Kind und etwas anderes nicht. Man kann nur generell sagen, dass es Quellen gibt, die ein besonders hohes Risiko tragen, dass ein Pseudomonas vorhanden sein kann und andere, die weniger risikoreich sind. Dann gilt es, eine gute Kompromisslösung für das Spielen im Kindergarten zu finden.
Mit freundlichen Grüßen,
Daniela d'Alquen
31.03.2025
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Daniela d'Alquen