Krampf der Atemmuskulatur als Ursache von Dyspnoe?

Frage

Hallo,
ich bin Allgemeinmedizinerin und behandle einen 20-jährigen CF Patienten, der bislang klinisch eher unauffällig war. Er ist auch an eine CF-Ambulanz angebunden und wird dort regelmäßig bei Exacerbationen mit Antibiotika versorgt, unter CRP-Monitoring.
Heute kam er in die Praxis, schwer dys-und tachypnoisch;
und gab als Grund an "dass sich die Atem- u.Thoraxmuskulatur schmerzhaft verkrampfe" was ihn am durchatmen hindere. Nachdem durch die Kollegen ein pulmonaler Infekt ausgeschlossen ist, frage ich mich, ob eine Hyperventilationstetanie vorliegen könnte, die -die Atemmuskulatur betreffend, die Dyspnoe im Anfall noch verstärkt.
Gibt es eine Muskelbeteiligung bei CF?
Vielen Dank für Anregungen.

Antwort

Liebe Frau Kollegin,
ich freue mich immer sehr, wenn Kooperationen zwischen Hausärzten und CF-Ambulanzen vorhanden sind, was offensichtlich bei Ihnen der Fall ist. Das führt sicher zu einer besseren Betreuung von den betroffenen CF-Patienten. Dafür haben Sie herzlichen Dank! Bei Fragen können Sie auch gerne jederzeit in der CF-Ambulanz für Erwachsene FfM anrufen (Tel. 069/6301 5441).
Jetzt zu Ihrer Frage: theoretisch wäre eine Hyperventilationstetanie bei CF durchaus möglich, im Alltag kommt es jedoch extrem selten vor. Eine regelmäßig durchgeführte Lungenfunktionsdiagnostik und BGA (Standarduntersuchungen bei Routinekontrollen in CF-Ambulanz) und Kontroll-BGA insbesondere auch während der Dyspnoe, kann den aktuellen Zustand, eine möglicherweise vorliegende respiratorische Insuffizienz beschreiben und spezifizieren, eine Hyperventilation nachweisen oder ausschließen. Krampfartige Thoraxschmerzen kommen bei erwachsenen CF-Patienten nicht selten vor. Diese können als Folge einer muskulären Überlastung durch den chronischen Husten interpretiert werden. Hierbei helfen Atemübungen, Krankengymnastik und Thoraxmassagen, in Einzelfällen sind Schmerzmittel erforderlich. Eine Muskelbeteiligung bei CF gibt es nicht.
Ich hoffe Ihnen mit dieser Antwort ein wenig geholfen zu haben und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Dr. Christina Smaczny

10.03.2009

Die Antwort wurde erstellt von: Dr. med. Christina Smaczny