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schweißtest - iontophorese - grenzwerte?

Frage
sehr geehrte damen und herren,
bei unserem sohn (10) wurde nun schon der dritte schweißtest in einer cf-ambulanz durchgeführt. die ergebnisse variieren:
76 mmol/l NaCl, 72 mmol/l NaCl und 59 mmol/l NaCl.
mich würden die grenzwerte und die gründe für die schwankungsbreite interessieren.
auf die ergebnisse der humangenetik warten wir noch. nachdem unser sohn sonst symptom- und beschwerdefrei ist, der pankreas suffizient ist, sind wir geduldig.
danke im voraus!
Antwort
Hallo,

Sie fragen nach Gründen für die Schwankung bei den Ergebnissen der Schweißtests bei Ihrem Sohn. Generell ist zu sagen, dass die Schweißelektrolytwerte eines Menschen unter normalen Bedingungen sehr stabil sind und keinen großen Schwankungen unterliegen. Die werte von 72 bzw. 76 mmol7L für NaCl muss als normale Schwankungsbreite dieses Labortests angesehen werden. Der Wert von 59mmol/l weicht hier zu stark ab. Man kann dies nur durch einen Messfehler oder Verdünnungsfehler im Labor erklären.
Nach sehr starken Schweißverlusten kann man vereinzelt eine geringe Absenkung der Schweißelektrolytwerte sehen. Dies könnte eventuell eine Erklärung für die Differenz sein.

Weiterhin erwähnen Sie, dass Sie die Grenzwerte interessieren würden. Es muss festgestellt werden, dass im Rahmen einer Interpretation des Schweißtestes der Chloridwert im Schweiß der einzige Analysewert ist, auf dem die Diagnose einer CF basieren sollte. In Ihrer Frage erwähnen Sie jedoch nur NaCl Werte, d.h. Natrium Chlorid (Kochsalz) Werte. Daher wissen wir nicht, welche Methode hier verwendet wurde, und können die genannten Werte nicht interpretieren. Ein korrekt durchgeführter Schweißtest basiert auf einer sogenannten Pilocarpin-Ionotophorese zur Schweißstimulation. Nach der Schweißgewinnung wird die Chloridkonzentration bestimmt. Für Kinder über 6 Monate gibt es die folgenden Grenzwerte für den alleinigen Chloridwert:
unter 40 mmol/l, CF unwahrscheinlich, 40-60 mmol/l Grauzone, die weitere Untersuchungen nötig macht, über 60 mmol/l hinweisend für CF.

Wir hoffen, dass mit der molekulargenetischen Untersuchung bald Klarheit in die für Sie unangenehme Wartesituation kommt.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H-G Posselt
06.06.2009
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt

08.07.2009: Der vorletzte Absatz ["Weiterhin erwähnen Sie..."] wurde nachträglich eingefügt.