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The Vest

Frage
unserer Tochter 15 J. wurde in der letzten Reha (Bad Sulza) das Therapiesystem "The Vest" empfohlen. Wie ist die Meinung der Experten? Übernimmt die Kasse die Kosten? Hat man damit schon Erfahrung?

Wolfgang Scholl
Antwort
Guten Tag,

Die Weste wurde in den USA entwickelt und wird zur Zeit sehr stark in Deutschland von verschiedenen Medizingerätetechnik-Firmen beworben. Die Kosten sind unverhältnismässig und werden nur vereinzelt auf Anfrage von den Kassen übernommen. Ziel der Westen-Therapie ist die Sekretlösung, nicht aber der Transport von (gelöstem) Sekret. Die Weste ist ein Gerät das ähnlich dem Abklopfen eine Abhängigkeit des Patienten zu einer Personen bzw. hier zu einem Gerät ausmacht.

Als CF-Physiotherapeutin kann ich den Nutzen des Gerätes nicht erkennen, denn es widerspricht so ganz dem Ansatz von Eigenständigkeit und Selbständigkeit des Patienten. Ein Training der Atemmuskulatur und die Förderung der Beweglichkeit des Brustkorbes entfällt. Dieses sind elementare Bestandteile zur Durchführung einer physiologischen Atmung. Alle genannten Vorzüge sind durch die Autogene Drainage erfüllt. Insbesondere fördert sie die Unabhängigkeit des Patienten. Die Therapie kann an jeden beliebigen Ort ausführt werden. Voraussetzung ist natürlich, dass man die Autogene Drainage erlernt hat oder bei einer geschulten Physiotherapeutin erlernen kann.

Warum Lungenkliniken für CF-Patienten die Weste empfehlen kann ich nicht nachvollziehen.
Adressen von CF-Physiotherapeuten finden Sie auf der Homepage des Mukoviszidose e.V., Bonn unter www.muko.info.
Kathrin Könecke, Physiotherapeutin
18.06.2009